Dem ein oder anderen ist es vielleicht bereits aufgefallen: Im Radio versuchen sich Möbelhändler gerne mit immer krassereren Sonderangeboten, Aktionswochen und Rabatten gegenseitig zu überbieten. Besonders durch eine neue Segmüller-Filiale im Raum Köln ist, meines subjektiven Empfindens nach, Bewegung in die Sache gekommen: Segmüller schaltete einen Spot nach dem anderen mit dem neuen Testimonial Thomas Gottschalk, flankiert von einer gigantischen Prospekt- und Plakatkampagne. Als Markenstratege hat mich neben dem Preiskampf natürlich auch die Ideenlosigkeit der Branchenplayer in Puncto Positionierung interessiert.
Aus diesem Grund habe ich Porta, Höffner, Segmüller und Co. einmal genauer unter die Lupe genommen und gemeinsam mit einer Kollegin ein Whitepaper zum Thema Markenführung Möbelhandel verfasst. Sie schaffen es nicht, sich in Ihrer Außenkommunikation merklich vom Wettbewerb zu unterscheiden und hinterlassen daher auch kein homogenes Bild in den Köpfen Ihrer Zielgruppen. Viele Botschaften drehen sich entweder um „den besten Preis“ oder darum „das größte / tollste / beste Möbelhaus in NRW“ zu sein. Aber sind das wirklich die entscheidenden Merkmale, die Konsumenten dazu bewegen, zum einen Möbelhändler zu fahren und eben nicht zum anderen?
Warum Möbelhändler ihre Marken strategischer führen sollten
Es fehlt in der Branche tatsächlich bei vielen Anbietern an der strategischen Differenzierung vom Wettbewerb. Das ist ziemlich verwunderlich, sind die Prinzipien und der Stellenwert strategischer Markenführung doch mittlerweile in den meisten Branchen anerkannt.
Starke Marken sind ein wesentlicher immaterieller Unternehmenswert und bewirken langfristig positive Effekte. Etablierte Marken stiften Vertrauen, sind besser verständlich und erinnerbar, erzeugen Kundenbindung und stärken die Identität und den Zusammenhalt im Unternehmen. Wer sechs- oder siebenstellige Summen für landesweite Kommunikationskampagnen ausgibt (für prominente Testimonials, Kreation aber auch Media-Budget) der sollte seine Hausaufgaben machen und diese Ausgaben ausgehend von einer klar definierten Markenpositionierung planen. Eine Markenpositionierung ist dann gut, wenn sie sowohl auf eigene Stärken, wichtige Markttrends aber auch auf Zielgruppenbedürfnisse eingeht und dabei bewusst anders ist, als der Wettbewerb.
Mehr Infos zur aktuellen Publikation
Für das Whitepaper haben wir im Rahmen eines Desk Researchs eine Auswahl an mittelständischen Möbelhäusern mit mindestens einer Niederlassung in Nordrhein-Westfalen im Hinblick auf Ihre Markenpositionierung und Markenkommunikation miteinander verglichen. Unser Ziel war dabei vor allem, Missstände und Potentiale in der Markenführung in der Möbelbranche aufzuzeigen. Das Whitepaper kann im Bereich Publikationen kostenlos heruntergeladen werden.